Gartenreise nach Irland
Auf vielfachen Wunsch habe ich neben der Parisreise in diesem Jahr auch eine Gartenreise nach Irland und Nordengland angeboten.
Gestartet sind wir Anfang Juli nach Rotterdam, von wo aus wir die Nachtfähre nach England genommen haben. Auf dem Weg dorthin hatten wir die Gelegenheit, uns den Garten Erve Ordinc in der Provinz Twente in den Niederlanden anzuschauen . Hier empfingen uns Kees und Inge Stapel und erzählten uns etwas zur Geschichte der historischen Hofanlage, die heute in einen staudenreichen Garten eingebettet ist.

Von Rotterdam aus brachte uns die Nachtfähre ganz bequem bis nach Hull, von wo aus wir England und Wales durchquerten. Unterwegs besuchten wir den Garten von Tatton Park mit seinem interessanten Baumbestand und dem weithin bekannten japanischen Garten.

Weiter ging es entlang der Nordküste von Wales bis nach Holyhead, von wo uns die Fähre nach Dublin brachte.

In Irlands Hauptstadt waren wir ganz zentral untergebracht, so dass wir die Stadt vom Hotel aus bequem zu Fuß erkunden konnten. Zunächst ging es jedoch mit dem Reisebus in einen südlich gelegenen Vorort, wo wir eine Verabredung mit Alfred Cochrane in Corke Lodge hatten, der rund um eine Villa aus dem 19. Jahrhundert einen Garten im mediterranen Stil angelegt hatte.

Zweite Station an diesem Tag waren Airfield Estate Gardens, heute ein Bildungszentrum, welches das Ziel verfolgt, nachhaltige und regenerative Anbaumethoden auszuprobieren und bekannt zu machen, aber auch sehr schöne Staidenrabatten aufweist.

Im Zentrum des Garten konnten wir uns im alten Herrenhaus über die ehemaligen Besitzerinnen des Anwesens, Overend-Schwestern, informieren, die für ihre philantropische Arbeit, ihre Liebe zum Garten und zu klassischen Automobilen bekannt waren.

Der weitere Nachmittag stand in Dublin zur freien Verfügung und ließ genügend Zeit für Parkbesuche, Shopping-Aktivitäten oder einen Besuch im Trinity College – je nach persönlichen Vorlieben.

Am nächsten Morgen starteten wir von Dublin aus Richting Südwesten, wobei wir zunächst Hunting Brook Gardens, die Gärten von Jimi Blake, am Rande der Wicklow Mountains besuchten. Jimi Blake ist in der irischen und britischen Gartenszene weithin bekannt für seine frabenfrohen Pflanzenkombinationen und die vielen Raritäten, die er in seinem Garten kultiviert und teilweise selbst auf Pflanzenexkursionen gesammelt hat.

Zur Mittagszeit machten wir einen Stopp in Burtown House Gardens, wo wir zunchäst im Green Barn Restaurant aufs Köstlchste mit Gerichten bewirtet wurden, für die die Zutaten zum großen Teil aus dem Küchengarten des Anwesens oder von umliegenden Farmen stammten.

Danach blieb noch genügend Zeit, den Garten dieses ehemaligen Quaker-Hauses zu erkunden.

Weiter ging es dann nach Glengarriff, das in der malerischen bantry Bay an der Südwestküste Irlands im County Cork liegt.

Hier, in der malerischen Bantry Bay, bezogen wir unser Quartier im historischen Eccles Hotel, das bereits seit 1745 Gäste beherbergt und den Charme eines typisch irischen Landhotels versprüht.

Am nächsten Morgen ging es zu Fuß zum Fähranleger der Harbour Queen, die uns vorbei an einer Robbenkolonie zur Gartenisnel Garnish Island brachte.

Auf dieser einst unwirtlichen Insel, die auch unter dem Namen Ilanacullin, Stechpalmeninsel, bekannt ist, ließ Anfang des 20. Jahrhunderts der Schottische Parlamentsabgeordnete Annan Bryce durch den englischen Architekten Harold Peto einen Arts & Crafts-Garten im italienischen Stil anlegen, der Besucher noch heute mit seiner südländischen Atmosphäre verzaubert.

Zurück auf dem Festland brachte uns unser Reisebus über den landschaftlich spektakulären Ring of Kerry Zu Muckross House. Ein kurzer Zwischenstopp an der Ladies‘ View ließ uns auf den Spuren der Hofdamen von Königin Viktoria wandeln, die hier die grandiose Aussicht genossen, als diese zu Besuch in Muckross House weilte.

Muckross House selber beeindruckt durch seine Lage am Rande des Killarney National Park und durch seine viktorianischen Gärten, bei denen besonders das Arboretum hervorzuheben ist.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf die Rückreise Richtung Dublin. Einen Zwischenstopp machten wir in der Ballymaloe Cookery School nicht weit von Cork, wo uns Gründerin Darina Allen empfing, etwas über die Philosopie der Cookery School erzählte und uns schließlich auf die Vorteile des Haltens von Hühnern hinwies (!). Auf einem Rundgang wurden uns die ausgedehnten Nutzgärten ebenso gezeigt wie die Gartenteile, die allein zum Vergnügen angelegt waren. Im Hofladen konnten wir einige der hervorragenden Produkte erwerben, die alle aus biologisch angebauten Zutaten hergestellt werden.

Ein weiterer Besuch an diesem Tag galt Tinode Garden, der Schöpfung von Jimi Blakes Schwester June. Genau wie ihr jüngerer Bruder verwendet sie Stauden in kräftigen Farben, doch bedient sie sich eines komplett anderen Gartenstils.

Nach einer weiteren Übernachtung in Dublin ging es am nächsten Morgen in aller Frühe los zur Fähre nach Wales. Nach einer Fahrt entlang der zum Teil spektakulären Nordküste von Wales erreichten wir den Garten und die Gärtnerei von Stonyford Cottage. Letztere ist auf seltene, feuchtiogkeitsliebende Pflanzen spezialisiert, die auf dem wasserdurchzogenen Grundstück ideale Bedingungen finden.

Nach einer wiederum ausgesprochen entspannten nächtlichen Überfahrt von Hull zurück nach Rotterdam, galt unser letzter Gartenbesuch dem am Reiseweg liegenden Garten De Roos van Hijken von Luc und Petra ter Bek in der niederländischen Provinz Drenthe. Die beiden haben auf dem ehemals landwirtschaftlich genutzen Anwesen ihr kleines Paradies mit einer Fülle von Stauden geschaffen, aber auch einem Nutzgarten, der zur Selbstversorgung beiträgt.
