Das Land, wo die Zitronen blühen…

Viel Regen und wenig Sonne im Sommer, Frost im Frühling zur Obstblüte: so mager wie in diesem Jahr, ist die Obsternte auf meinen Wiesen schon lange nicht mehr ausgefallen. Nur wenige Sorten trugen überhaupt Früchte, meist die, die spät geblüht haben und dem Frühjahrsfrost „entwischt“ sind. Auf vielen Bäumen waren so wenige Früchte, dass es kaum lohnte, eine Leiter an die Bäume zu stellen. Wie gut, dass es von den letzten beiden üppigen Jahren noch reichlich Apfelsaft im Keller gibt.

Einen reichlichen Fruchtansatz hatte die Mispel im Garten. Da nur wenig andere Früchte zu verarbeiten sind, wird es in diesem Jahr also wieder einmal Mispel-Marmelade geben. Wegen der großen Kerne ist es zwar nicht ganz einfach, diese nicht sehr bekannten Früchte zu verarbeiten, und von der Farbe her sieht die Marmelade nicht besonders attraktiv aus. Der delikate, Marzipan ähnliche Geschmack lässt die Mühe aber schnell vergessen.

Mispelernte

Zunächst einmal ist aber Geduld gefragt. Nicht umsonst heißt es in England: „Medlars need time and straw“, also: „Misplen brauchen Zeit und Stroh“, denn die bei der Ernte noch harten Mispelfrüchte müssen erst einmal nachreifen, bis sie weich und teigig sind („half-rotten“, wie es so schön in einem englischen Gartenbuch heißt) und zu Kompott oder Marmelade verarbeitet werden können.

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Neben der Mispel war eine meiner Zitronen im Kübel in diesem Jahr mein ertragreichster Obstbaum. Beim Einräumen in das Winterquartier konnte ich von dem kleinen Hochstämmchen ganze 9 Zitronen mit einem Gesamtgewicht von gut 2 kg ernten. Mal sehen, welche Köstlichkeiten sich daraus bereiten lassen. Zusammen mit dem ebenfalls reichlich vorhandenen Knollenfenchel im Gemüsegarten vielleicht ein pikanter italienischer Salat, für den ich das Rezept folgen lasse.

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Fenchelsalat mit Zitrone

2 Fenchelknollen
1 Zitrone
20g grüne Oliven
1 in Öl eingelegte Sardelle
Olivenöl
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, schwarzer Pfeffer, Kerbel oder Petersilie

In einem Mixer werden die Sardelle, die Knoblauchzehe, 2 Esslöffel Olivenöl, etwas frisch gemörserter oder gemahlener schwarzer Pfeffer sowie eine kleine Handvoll Kerbel oder Pertersilie zu einer homogenen Sauce verarbeitet.

Der Fenchel, von dem der harte „Kern“ entfernt wurde, und die Zitrone werden in hauchdünne Scheiben gehobelt oder geschnitten und mit der Sauce und den geviertelten Oliven vermischt.

Das Ganze wird wenn nötig nachgesalzen und mit etwas Fenchelgrün dekoriert.

Zitronenernte