Steine, Bienen und grüne Daumen

Am 23. Juli 2017 fand meine zweite Garten-Tagesfahrt statt. Ziel waren diesmal drei ausgesprochen kontrastreiche private Gärten in der näheren Umgebung Bremens.

Den Anfang machte der Garten Hinse in Wittorf. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn der Regen hörte auf, kurz bevor wir Wittorf erreichten. Dort wurden wir von Herrn und Frau HInse freundlich empfangen und durch den großzügigen, staudenreichen Garten geführt, der immer wieder schöne Ausblicke über die Getreidefelder der Umgebung bot.

Hinse Skulptur

Frau Hinse beantwortete geduldig alle Fragen zu ihren Bienen, und wir wurden auf Köstlichste mit Honigbrot, Kaffee, Tee und Gebäck bewirtet.

Hinse Pavillon

Unser zweites Ziel war der Garten von René Schönfeld in Söhlingen. Beim Betreten des Garten meinte man, in eine gänzlich andere, ein wenig verzauberte Welt einzutreten. René Schönfelds Garten ist ein wahrer Steingarten, ist doch bearbeiteter Stein in diesem Garten omnipräsent.

Schönfeld ingang

Dabei haben Besucher an keiner Stelle das Gefühl, dass die Tröge, Mühlsteine, Steinsockel und anderen Elemente willkürlich verteilt sind, sondern alles ist wohlüberlegt postioniert und darüber hinaus sehr einfühlsam mit Pflanzen kombiniert. Der kleine Trödelladen, das Steinlager und der Pflanzenverkauf stellten für einige Mitreisende eine enorme Versuchung dar, der sie nicht widerstehen konnten.

Garten Schönfeld

Als dritten Garten besuchten wir schließlich das Reich von Ruth und Uli Alt in Stapel. Das Wetter mit Sonnenschein und einem leichten Lüftchen bei angenehmen Temperaturen meinte inzwischen richtig gut mit uns. Das waren die idealen Voraussetzungen, um diesen vielgestaltigen Garten mit seiner entspannenden Atmosphäre und den beeindruckenden Ausmaßen so richtig genießen zu können.

Alt Blick aufs Haus

Das wurde uns durch die Bewirtung mit Kaffee, Tee und Kuchen sowie erfrischenden Kaltgetränken besonders leicht gemacht, zumal zahlreiche Sitzplätze, die im Garten verteilt sind , zum Genießen mit allen Sinnen einluden. Besonders beeindruckend in diesem Garten ist, wie intensiv gestaltete Rabatten mit naturhaften Partien abwechseln.

Alt Blick auf Teich

Auf diese Weise hat das Auge immer wieder die Gelegenheit, sich zu erholen und sich auf den nächsten visuellen Eindruck vorzubereiten. Auch Ruth bot kleine Ableger und Sämlinge ihrer Pflanzenschätze an, wovon die Mitreisenden gern Gebrauch machten.

Voll der Eindrücke kehrten wir nach Bremen zurück, und allen Mitreisenden ist deutlich geworden, dass das Gute und Schöne manchmal sehr nah liegt.

 

Gärten im Vechtetal

Am 18. Juni 2017 führte uns ein Tagesausflug in das niederländische Vechtetal direkt hinter der Grenze bei Meppen. Zu welch‘ unterschiedlichen Ergebnissen die GDe Kikkerhoek Eingangsbereichartenleidenschaft  verschiedener Menschen führen kann, stellten die drei besuchten Gärten eindrucksvoll unter Beweis. Den Anfang machte Marian und Jan van den Heuvels Garten ‚De Kikkerhoek‘. An der gelungenen Raumaufteilung und den Proportionen der einzelenen Gartenräume konnten Besucher gleich ablesen, dass der grundlegende Entwurf dieses Gartens von einem Profi gemacht worden war. Die makellose Bepflanzung  zeugte nicht nur von der Liebe der beiden Besitzer für ihren Garten, sondern auch davon, dass Jan van den Heuvel als Betreiber einer kleinen Gärtnerei selber vom Fach ist.

‚Jetske’s Tuin‘, Jetskes Tuin Teichnur wenige Kilometer entfernt, präsentierte sich völlig anders: auf nur 2000 qm erwatete uns eine Fülle unterschiedlicher Pflanzen. Jetske Kelder, eine leidenschaftliche Gärtnerin und Pflanzensammlerin, empfing uns auf’s Freundlichste und sorgte dafür, wass wir uns in ihrem grünen Paradies, das wir für ein Mittagspicknick nutzten, wie zu Hause fühlten.

Einen weiteren kompletten Szenenwechsel bedeutete der Besuch des dritten Gartens an diesem Tag. Ben Bakker hat für die große Fläche rund um ein Bauernhaus aus den Dreißiger Jahren eine höchst individuelle Gestaltung gefunden. Die Unterteilung des großen Gartenraumes durch schwingende Hecken, welche einzelne Gartenräume zwar fließend De Oude Lindeandeuten, aber nicht komplett gegeneinder abgrenzen und gleichzeitig den Blick in die umgebendeLandschaft freigeben, lag ebenfalls in den Händen eines Fachmanns. Die Bepflanzung der großen Staudenbeete mit einer Vielzahl von Stauden und Gräsern spiegelte dagegen allein die Vorlieben des Besitzers wider. Angesichts der Temperaturen und der intensiven Sonneneinstrahlung waren die bereitgestellten Getränke und der Sitzplatz im Schatten genau das richtige, um die Atmosphäre dieses sehr persönlichen Gartens zu genießen, bevor es zurück nach Bremen ging.

Gärten, Kunst und Landschaft in Cornwall

Meine erste Gartenreise 2017 führte auf vielfachen Wunsch nach Cornwall, dem Mekka aller Liebhaber (englischer) Gärten, mit seiner Jahrhunderte alten Gartentradition, seiner atemberaubenden Landschaft und seiner lebendigen Kunstszene.

Da der Weg nach Cornwall weit ist, legten wir ihn in mehreren EtapIn liefde Bloyendepen zurück. Durch Gartenbesuche unterwegs wurde die Fahrt unterbrochen und der Weg zum Ziel. Ein erster Garten erwartete uns bereits zur Mittagspause in der Nähe von Utrecht. Hier haben sich Jelke Jan und Loes de With einen ganz persönlichen Garten mit einer ruhigen Ausstrahlung, einem weiten Blick und einer großen Blumenwiese geschaffen, wobei der ältere Gartenteil unter Mithilfe der berühmten Gartendesignerin Mien Ruys entstanden ist.

Brüge AltstadtUnsere erste Übernachtung fand in Brügge statt. Das Hotel im historischen Zentrum gab uns die Mögichkeit, noch einen Spaziergang durch die malerische Altstadt Brügges zu unternehmen.

Am nächsten Morgen ging es nach Calais und von dort mit der Fähre nach Dover. Nach einer Fahrt durch Great Compdie Grafschaft Kent erreichten wir mittags Great Comp Garden. Um ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert hatte hier das Ehepaar Cameron von 1957 an bis zu seinem Tode einen Garten voller seltener und interessanter PflanzeDartington Liegenden angelegt, der heute durch eine Stiftung weiter erhalten wird.

Nach einer Übernachtung in Somerset galt unser nächster Gartenbesuch Dartington Hall. Hier riefen Leonard und Dorothy Elmhurst nach dem Kauf des mittelaterlichen Herrenhauses und des umliegenden GrundbesitzOld Lady of Dartingtones ein umfassendes Bildungs-, Kunst-, Restaurierungs-  und Gartenprojekt ins Leben. An der Gestaltung des Gartens hat u. a. die amerikanische Gartengestalterin Beatrix Farrand mitgewirkt, und Henry Moores „Liegende“, die das Freilufttheater des Gartens überblickt, wurde einem der Schulleiter von Dartington von dem Bildhauer als Geschenk  übergeben. Eine besondere Faszination auf alle Mitreisenden übte „The Old Lady of Dartington“aus , eine an die 2000 Jahre alte Eibe, aus deren Holz im Mittelalter die bei den Franzosen gefürchteten Langbögen der Engländer hergestellt worden waren.

Cotehele-2Unser erster Garten in Cornwall war Cotehele, ein ebenfalls mittelalterliches Herrenhaus, das heute vom National Trust erhalten wird und inmitten eines ausgedehnten terrassierten Gartens liegt der das Tal des Tamar überblickt.

Am Abend kamen wir in unserem Hotel in der Nähe von Falmouth an. Niemand hätte sich wohl eine passendere UnMeudon Hotelterkunft auf einer Gartenreise vorstellen können: das Meudon-Hotel liegt selbst in einem wunderbaren Garten, der jeden Morgen und Abend einen längeren Spaziegang durch das schmale Tal bis ans Meer möglich machte.

Die „Lost Gardens of Heligan“ sind weit über die Grenze Cornwalls hinaus als ein mutiges und erfolgreiches Garten-Restaurations-Projekt bekannt geworden. Der Niederländer Tim Smit hat hier mit eiHeliganner Gruppe von Freunden einen großen Landhausgarten des 19. Jahunderts aus dem Dornröschenschlaf geweckt und ihm neues Leben eingehaucht, wobei es in Heligan alles vom viktorianischen Küchengarten mit Ananas-Treibbeeten und Melonenhäusern bis hin zum DschungelgMarsh Villaarten mit gigantischen Rhododendren zu bestaunen gibt.

Am Nachmittag besuchten wird den privaten Garten von Marsh Villa. Hier wird allen Mitreisenden sicherlich das reizende Besitzer-Ehepaar Stephens in lebhafter Erinnerung bleiben. Die Rüstigkeit und Tatkraft der beiden jung gebliebenen „plantspersons“ die einen faszinierenden Gatren entstehePoppy Cottagen ließen, wird jedem Gärtner Mut gemacht und bestätigt haben, dass Gärtnerinnen und Gärtner ein hohes Alter erreichen.

Ein weiterer privater Garten erwartete uns am nächsten Tag. Poppy Cottage hatte gerade die Besitzer gewechselt, und es war ermutigend zu sehen, dass das junge Ehepaar Kinsey diesen Garten voller besonderer Stauden und Gehölze mit neuer Tatkraft weiter betreiben wird.

BosvigoIn Bosvigo House bekamen wir nicht nur einen wunderbaren Garten mit einer gekonnten Balance zwischen dem Formalen und Informellen zu sehen, sondern wir wurden von Wendy Perry auch durch das historische Haus geführt, wobei die Führung im SchlafzimmerSt Michaels Mount endete, wo sich ausgewählten Personen hin und wieder der Geist des ehemaligen Besitzers aus dem 17. Jahrhundert zeigt.

Unser nächster Reisetag führte uns an beide Küsten Cornwalls. An der Südküste statteten wir St. Michaels Mount einen Besuch ab. Es war schon atemberaubend, was für ein Garten fast senkrecht an dBarbara Hepworthen Klippen dieser alten Abtei-Insel, des Gegestücks zum französischen Mont Saint Michel, hier entstanden ist.

Danach ging es zur Nordküste in den Künstlerort St. Ives. Zwar galt unser Besuch vor allem dem Barbara Hepworth Museum mit dazugehörigem Garten, den die Bildhauerin zu ihren Lebzeiten hier angelegt hat, doch nutzten viele die Gelegenheit, auch die Tate-Gallery in St. Ives zu besuchen und durch die engen und ziemlich vollen Gassen des Städtchens zu bummeln.

Hanham Court lunchAm nächsten MorHanham Courtgen hieß es dann, Abschied zu nehmen von Cornwall. Um die lange Rückreise auf angenehme Art zu unterbrechen, machten wir eine Mittagspause im Garten von Hanham Court in der Nähe von Bristol. Hier erwartete uns nicht nur ein stimmungsvolles, köstliches und liebevoll angerichtetes Mittagspicknick, sondern außerdem ein Garten, der in seiner PerfektionFahner und „Englishnes“ kaum zu übertreffen war. Schade nur, dass die Fähre (nicht) auf uns wartete, so dass wir viel zu bald wieder aufbrechen mussten.

Unsere Rückreise durch die Niederlande fand noch einmal eine angenehme Unterbrechung in der Staudengärtnerei Fahner, wo alle, die sich bislang noch keine Pflanzen mitgebracht hatten, dies ausgiebig nachholen konnten, mit dem Ergebnis, dass wohl jeder freie Platz im Gepäckraum des Busses bei unser Ankunft in Bremen ein Gartenschätzchen beherbegte.Hanham Court Eingang

Gartenkunst und Gartenlust in Potsdam und Berlin

k-IMG_3879Meine letzte diesjährige Gartenreise führte uns vom 11. bis zum 14. August nach Potsdam und Berlin. Bereits auf dem Weg dorthin machten wir einen ersten Gartenbesuch bei Frau Warnat in Geitelde bei Braunschweig. Das Wetter war noch grau und kühl, aber der reich bestückte Staudengarten von Frau Warnat, der sich über zwei Grundstücke mitten im Dorf erstreckte, ließ das bald vergessen, zumal die Gartenbesitzerin und ihr Mann uns zu unserem mitgebrachten Picknick mit Kaffee und Tee versorgten.

k-IMG_3900Der nächste Garten am Rande von Spandau rief die Geschichte der deutsch-deutschen Trennung in Erinnerung, liegt er doch in der ehemaligen Exklave Eiskeller, und man erreicht ihn nur über den ehemaliegen Grenzpatroullienweg. Das Ehepaar Lüdke hat auf mehreren Wochenendgrundstücken einen vielfältigen Garten voller Besonderheiten angelegt. Beeindruckend waren vor allem die vielen Phloxe, deren Hauptblütezeit zwar vorbei war, die aber immer noch den Garten bestimmten.

In Potsdam bezogen wir am Abend unser Hotel, das inmitten der Altstadt gleich gegenüber dem Holländischen Viertel gelegen war und dessen Lage abendliche Spaziergänge durch die historischen Straßen Potsdams ermöglichte.

k-IMG_3941Am nächsten Morgen besuchten wir zunächst den Garten des Ehepaares Näser und bekamen das Lebenswerk zweier Gartenenthusiasten zu sehen, die ihre Gärtner-Laufbahn vor vielen Jahren in der nahe gelegenen Foersterschen Gärtnerei als Praktikanten begonnen hatten. Dr. Näser ist Staudenexperte und hat selbst etliche Sorten gezüchtet. Seine Frau ist eine große Liebhaberin von Fuchsien, die in über 100 prächtigen Exemplaren in Kübeln im ganzen Garten verteilt waren.

k-IMG_3952Nicht weit davon entfernt befindet sich der Garten von Karl Foerster mit seinem berühmten englisch inspirierten Senkgarten auf, der sich in hochsommerlicher Pracht zeigte. In der Staudengärtnerei gleich nebenan wurde manche Mitreisende schwach, so dass sich der Gepäckraum des Busses zunehmend mit Stauden füllte.

k-IMG_3966Den Park von Sanssouci mit dem Lustschloss Friedrichs II. und den berühmten Weinbergsterrassen nutzten wir für eine ausgedehnte Mittagspause. Danach gab es  genügend Zeit, den barocken Park mit den darin verteilten Schlossgebäuden sowie den ausgedehnten von Peter Josef Lenné gestalteten Landschaftsgarten zu erwandern .

k-IMG_4002Zum Abschluss des Tages ging es noch auf das Belvedere auf dem Pfingstberg, das von Friedrich Wilhelm IV. geplant worden war und – wenn auch in deutlich bescheideneren Ausmaßen – von Wilhelm I. vollendet wurde. Der Pfingstberg ist einer der weniger bekannten Orte in Potsdam, und das Belvedere wurde erst Ende der 90er Jahre vollständig restauriert. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf die Stadt und die Havellandschaft.

k-IMG_4013Der dritte Tag unserer Reise führte uns nach Berlin, wo wir zunächst die ‚Gärten der Welt‘ in Marzahn besuchten. Für viele Mitreisende dürfte es eine Überraschung gewesen sein, am Rande einer Plattenbausiedlung diesen Park mit seinen zahlreichen überzeugenden Beispielen von Gärten anderer Kulturen vorzufinden. Besonders beeindruckend waren der Islamische Garten, der Chinesische Garten, der Japanische Garten und der Koreanische Garten.

k-IMG_4081Der Weg von Marzahn nach Dahlem bot uns die Möglichkeit einer Stadtrundfahrt, auf der die Ausdehnung und die Unterschiedlichkeit der einzelnen Stadtteile Berlins deutlich wurden. In Dahlem besuchten wir den weitläufigen Botanischen Garten mit seinen großen Gewächshäusern und dem BotanischenMuseum.

k-IMG_4104Danach ging es in die gleich nebenan gelegene ‚Königliche Gartenakademie‘ von Gabreiella Pape. Hier gab es neben qualitätsvollen Gerätschaften für den Garten auch interessante Schaupflanzungen und -gärten zu sehen, wie den erst kürzlich angelegten Japanischen Garten, und nicht zuletzt ein verlockendes Angebot von Pflanzen für den eigenen Garten zu Hause. Im Schatten alter Bäume stärkte sich die Gruppe abschließend bei Kaffee und Kuchen im Gartencafé, bevor es zurück ins Hotel ging.

k-IMG_4121An unserem letzten Tag besuchten wir zunächst noch den Garten des Gatrenhistorikers und Landschaftsarchitekten Clemens Alexander Wimmer in Potsdam. Herr Dr. Wimmer hat hinter seinem historischen Haus einen Garten mit vielfältigen historischen Anklängen angelegt, dessen Gestaltungsideen er uns eingangs erläuterte.

k-IMG_4129Von hier aus ging es noch zur Villa und zum Garten von Max Liebermann am Wannsee, die der Maler in vielen seiner Bilder festgehalten hat. Die Max-Liebermann-Gesellschaft hat sich große Mühe gegeben, insbesondere den Garten in den Zustand zurück zu versetzen, den die Bilder Max Liebermanns zeigen.

Danach brachen wir voll der unterschiedlichsten Eindrücke wieder zurück nach Bremen auf, und mancher Reisegast mag sich gefragt haben, ob wir wirklich nur vier Tage unterwegs waren.

‚Stauden- und Gräserfülle rund um den Plöner See‘

Mein dritter Garten-Tagesausflug 2016 führte uns in die Holsteinische Schweiz, wo drei Gärten in und um Plön unser Ziel waren.

k-IMG_3801Zunächst ging es zu Marion Heine, deren 1200 qm großer Garten sich auf einem ansteigenden Gelände hinter dem Haus befindet. Den heftigen Regenguss zu Beginn unseres Besuches überbrückte die Gastgeberin mit interessanten Informationen über Plön und die Geschichte ihres Gartens. Glücklicherweise ließ der Regen bald nach, so dass wir den Garten bei schönstem Sonnenschein genießen konnten, bevor uns ein weiterer Schauer zum Aufbruch drängte. Durch eine geschickte Gliederung hat Marion Heine auf dem schmalen Grundstück einen abwechslungsreichen Garten mit vielen Überraschungen und einer großen Pflanzenvielfalt angelegt.

k-IMG_3849Unser zweites Ziel war der Garten von Fenna Graf, der inzwischen durch zahlreiche Publikationen in Gartenmagazinen bekannt ist. Der über 10.000 qm große Garten, der aus zahlreichen Gartenräumen besteht, die sich um eine historische Hofanlage gruppieren, liegt wie eine Insel in der sanft hügeligen holsteinischen Landschaft. Die Gärtnerin vermittelte uns bei einem kurzen Gang durch den  Garten ihre Gestaltungsideen, danach konnte jeder den Garten selbst erkunden. Die Zeit reichte kaum, um die vielen Gartenräume zu betrachten und die ganze Vielfalt des Gartens aufzunehmen. Fenna Grafs Herkunft schlägt sich deutlich in ihrem Garten nieder, in dem sich die Besucher eher in Holland als in Deutschland wähnen. Charakteristisch ist ihre Verwendung großzügiger Gruppen ‚gut funktionierender‘ Stauden- und Gräsersorten. Dabei handelt es sich mehrheitlich nicht um Raritäten, sondern um Pflanzen, die durch ihre Formen, Strukturen oder Farben wirkungsvoll einen Beitrag zur Gestaltung des Gartens leisten.

Am Nachmittag statteten wir schließlich Gut Stockseehof einen Besuch ab, wo unser Augenmerk vor allem den ‚Kleinen Gärten‘ galt, Schaugärten, die jedes Jahr unter einem bestimmten Thema von Gartengestaltern angelegt werden und sik-IMG_3858ch den kritischen Augen einer Jury und der Besucher stellen. Es fiel angenehm auf, dass die Gärten trotz fortgeschrittener Jahreszeit in einem guten Pflegezustand waren – was bei solchen Schaugärten keineswegs selbstverständlich ist. Unter den vielfältigen Beiträgen befand sich auch ein Entwurf von Fenna Graf. Dieser überzeugte durch seine großzügige Verwendung von Gräsern und duftiger Prachtkerzen, Gaura, um ein formales Wasserbecken.

‚Holländische Garten-Leckerbissen‘

Garten Inez van SchooneveldtMein zweiter Garten-Tagesausflug 2016 führte uns am 10. Juli wieder einmal nach Holland in die Provinz Groningen. Hier gibt es so viele interessante Gärten zu entdecken, dass die Auswahl beinahe schwer fällt. Auch dieses Mal standen sehr unterschiedliche Gärten auf dem Programm.

Den Anfang machte der Hausgarten von Inez van Schooneveld. Mit vielen Ideen und guten Pflanzenkombinationen hat sie vor einigen Jahren begonnen, ihren etwa 1000 qm großen Garten umzugestalten. Inez hatte zum offenen Gartentag eingeladen, und so kamen neben unserer Gruppe auch noch einige weitere Gäste, die, genau wie wir, mit Kaffee, Tee und Kuchen empfangen wurden.Im Wintergarten zeigte Inez außerdem eigene Keramikarbeiten.

Garten De Witte Wolk-2Mit 4000 qm um einiges größer war der Garten ‚De Witte Wolk‘ von Theo und Nirad Verbeek-Hemskerk. Die weitläufige Anlage unter großen Bäumen lud zum Meditieren ein und bot gleichzeitig überraschende Gestaltungsideen. Nirad führte uns durch den Garten und erläuterte ihre ganz persönliche Herangehensweise an die Gartengestaltung.

Den Abschluss unseres Ausflugs machte der Garten von Jan F. Nauta und Sible de Blauuw, der sich mit seiner klaren architektonischen Struktur deutlich von den beiden bisher besuchten Gärten abhob. Dabei fehlten in diesem Garten keineswegs blütenreiche Pflanzen und üppige Stauden-Kombinationen, die durch die exakt geschnittenen Formschnittelemente den passenden Rahmen erhielten.Garten Nauta en Blaauw

‚Rosen, Buchs und Staudenfülle‘

Am 18. Juni 2016 fand meine erste diesjährige Garten-Tagesfahrt statt. An diesem Tag mussten wir nicht weit fahren, um drei ausgesprochen schöne Gärten zu besuchen.IMG_3555

Den Anfang machte der Garten des Ehepaares Henke / Jung in Achim. Auch wenn die Rosenblüte zu Renate Jungs Bedauern ihren Zenit überschritten hatte, präsentierte sich der Garten mit seinen klaren Linien, den unterschiedliche, immer wieder anders gestalteten Bereichen von formal bis naturhaft und der wunderbaren Lage auf  das Schönste. Hier war die Zeit fast ein wenig knapp, um alle Einzelheiten dieses Gartens angemessen zu würdigen.IMG_3561

Aber, es standen ja noch zwei weitere Gärten auf dem Programm. Im zweiten Garten von Lieselotte Schulze war der prägende sinnliche Eindruck der betörende Duft der vielen Rosen, welche die ganze Leidenschaft seiner Besitzerin sind und den Bauerngarten rund um das alte Hofensemble in ihrer ganzen Vielfalt ausfüllten.Rosengarten Schulze

Der dritte Garten machte den Besuchern deutlich, was im Garten alles möglich ist. Anregungen für die unterschiedlichen Gartenräume wie den Senkgarten, den Gräsergarten und den Bauerngarten hat sich das Ehepaar Scheele in Engand geholt, doch die Umsetzung im eigenen Garten ist auf eine sehr persönliche Weise geschehen. Zum Abschluss dieses Gartenbesuches gab es frischen Butterkuchen und frisches Brot aus dem Holzbackofen, der extra für die Gruppe angeheizt worden war.Gräsetrgarten

Impressionen von der Gartenreise „Frühling in der Toskana“

Bereits im April fand meine erste diesjährige Gartenreise mit Ziel Toskana statt, auf der eine Vielzahl historischer Gärten und Villen sowie Städte wie Florenz, Lucca und Siena, eine liebliche Landschaft und nicht zuletzt die hervorragende Küche der Region auf dem Reiseplan standen.

Mit dem Zug ging es zunächst nach München und von dort aus mit dem Bus über die Alpen, wo wir am ersten Abend den Garten im Schatten des Paradeis des Weingutes Lageder erreichten. Diesen Gartenbesuch schlossen wir mit einem Gläschen ausgezeichneten Weines ab und stimmten uns so auf die weitere Reise ein.

Garten-im-Schatten-des-Paradies

eine beeindruckende weiße Wisteria beim Weingut Lageder

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Süden. Im toskanischen Apennin machten wir einen Mittagsstopp im Agrituriosmo Massoserpente, wo wir bei einem reichlichen Mittagessen eine erste Begegnung mit der ausgezeichneten toskanischen Küche hatten.

Massoserpente

„Pranzo toscano“ – Mittagessen auf toskanische Art

Danach stand ein Besuch der Villa Gamberaia mit ihrem überaus harmonischen Garten mit dem berühmten Wasser-Parterre auf dem Programm.

Villa Gamberaia

Das berühmte Wasserparterre der Villa Gamberaia“

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Medici-Villen und führte uns nach Florenz. Der erste Besuch galt der Villa Medicea di Castello mit ihrer enormen Sammlung an Zitrusfrüchten in Terracotta-Kübeln und dem ursprünglich von Tribolo geplanten Rennaissance-Garten.

agrumi a castello

eine historische Zitrussorte aus der Agrumi-Sammlung der Villa Medicea di Castello

In der etwas oberhalb gelegenen Medici-Villa La Petraia waren es vor allem das Innere der einst von König Vittorio-Emmanuele bewohnten Räume und die Garten-Darstellungen von Giusto Utens, die den Besuch hier so spannend machten.

La Petraia

Der mit einem Glasdach überspannte Innenhof der Villa La Petraia

Nach diesen Gartenbesuchen machten wir einen Abstecher zum Weingut La Fattoria di Bacchereto, wo uns Besitzerin Rossella Bencini in ihrem Haus aus dem 17. Jahrhundert mit einem köstlichen Mittagsimbiss empfing und voller Begeisterung über ihre Weine, den Carmignano und den Vin Santo, erzählte, bevor wir uns von ihrer ausgezeichneten Qualität selbst überzeugen durften.

Fattoria di Bacchereto

Blick auf die Olivenöl-Krüge der Fattoria di Bacchereto

In der Nähe von Lucca liegt die Villa Reale di Marlia, in der einst die Schwester Napoleons, Elisa Baciocchi, residierte und zusätzlich zu der vorhandenen barocken Anlage einen Landschaftsgarten anlegen ließ.

Marlia grotto del pan

Die Grotte des Pan im Garten der Villa Reale di Marlia

Der Nachmittag stand dann für einen ausgiebigen Stadtbesuch in Lucca zur Verfügung. Hier genossen die Reiseteilnehmer nicht nur den Sonnenschein in Palazzo und Giardino Pfanner, sondern auch den Bummel durch die historische Stadt mit ihren vollständig erhalten gebliebenen Stadtmauern.

Palazzo Pfanner

Palazzo Pfanner in Lucca

Mit dem Zug erreichten wir am Folgetag Florenz, wo wir nach einer Stadtführung den am Arnohang liegenden Giardino Bardini besuchten, von dem aus man einen atemberaubenden Blick auf den Dom und die Altstadt von Florenz hat.

Firenze dal Giardino Bardini

Blick vom Giardino Bardini auf den Dom von Florenz

Danach ging es in den Giardino di Boboli, der einst für Eleonore von Toledo, die Frau Cosimo I. de‘ Medici, angelegt worden war.

Boboli

Der mit Zitrustöpfen bestandene Isolotto im Giardino di Boboli

Von unserem Hotel aus noch einmal in Richtung Lucca liegt die Villa Torrigiani, deren Garten ebenso wie die einstmals schlichte Renaissance-Fassade im 17. Jahrhundert von ihrem Besitzer nach dem Geschmack des französischen Barock umgestaltet worden war.

Villa Torrigiani

Die Villa Torrigiani mit ihrer barocken Fassade

Nach einem wiederum köstlichen – und typisch toskanischen – Mittagsimbiss wurden wir im Gartenbaubetrieb Oscar Tintori bewirtet. Danach wurde uns die ganze Vielfalt der historischen Zitrussorten präsentiert, die in den Gärten der Medici eine so bedeutende Rolle gespielt hat. Wohl kaum einer der Mitreisenden hatte mit einer solche Sortenvielfalt in dieser Pflanzengruppe gerechnet.

Oscar Tintori

bei Oscar Tintori hängt der Himmel voller Zitronen

Danach führte uns der Weg durch die wunderschöne Landschaft des Chianti in Richtung Siena. Auf dem Weg statteten wir dem Terracotta-Fabrikanten Cotto-Ref einen Besuch ab und ließen uns die Kunst der Herstellung von Terracotta-Kübeln zeigen, bevor wir unser Hotel am Fuße der historischen Festung von Monteriggioni bezogen.

Cotto Ref

die Terracotta-Ausstellung von Cotto Ref in Impruneta

Am nächsten Morgen galt unser Besuch der Villa Chigi in Cetinale. Hier beeindruckte die Reisenden nicht nur die steile Treppe und der grandiose Ausblick von der hoch über dem Garten gelegenen Einsiedelei, sondern auch der perfekt gepflegte Garten, in dem sich Stilelemente italiensicher Renaissancegärten mit solchen aus englischen Gärten des 20. Jahrhunderts auf harmonische Weise mischen.

Villa Chigi

im Garten der Villa Chigi in der Nähe von Siena

Danach besuchten wir Siena mit seinem hufeisenförmigen Hauptplatz, der Piazza del Campo, und dem beeindruckenden Dom.

Siena

Piazza del Campo in Siena

Am nächsten Morgen statteten wir zunächst Monteriggioni einen Besuch ab. Die Festung war einst von den Sienesen zur Verteidigung gegen die Florentiner gebaut worden.

Monteriggioni

Blick auf die Festungsmauern von Monteriggioni

Danach fuhren wir nach Fiesole und hatten von der Villa Medici aus einen grandiosen Blick auf Florenz, genauso wie es der Architekt der Villa, Michelozzi, bereits im 15. Jahrhundert geplant hatte.

Villa Medici Fiesole

Villa Medici in Fiesole mit atemberaubender Lage

Nach einer ausgiebigen Mittagspause und der Gelegenheit, in einem der zahlreichen Restaurants bei schönstem Sonnenschein unter freiem Himmel noch einmal die toskanische Küche zu genießen, ging es mit Zwischenstopp in Verona über München zurück nach Bremen, wohin wir (zumindest für den folgenden Tag) ein wenig toskanischen Sonnenschein mitbrachten.

Weitere Einzelheiten zum Reiseablauf der Reisen finden Sie unter Termine.

Impressionen vom Gartentagesausflug 2015 „Gärten und Musik – Rosenlust und Tulpenwahn“

Am 14. Juni 2015 waren wieder einmal Schloss und Park von Wrisbergholzen Ziel eines Tagesausflugs. Auf dem Weg dorthin machten wir Halt im Garten von Frau Hantelmann, die an diesem Tag zu einem Rosenfest geladen hatte.

Garten Hantelmann

Der blaue Garten

Tatsächlich präsentierten sich ihre Rosen prächtig, und auch der übrige Garten fand viel Zuspruch bei den Mitreisenden.

Buff Beauty

Rosenpracht im Garten Hantelmann

In Wrisbergholzen führte uns Landschaftsplaner Jens Beck durch den Schlosspark und erläuterte uns seine Geschichte. Anschließend durften wir einen Blick in das historische Fliesenzimmer des Schlosses werfen. Die Fliesen sind in der damaligen Fayence-Manufaktur des Schlosses hergestellt worden, die wir uns ebenfalls anschauen konnten. Nach diesem ausgiebigen Besichtigungsprogramm gab es Kaffee und köstlichen Kuchen in der inzwischen restaurierten Orangerie des Schlosses.

Motivfliese Wrisbergholzen

im Fliesenzimmer in Schloss Wrisbergholzen

Einen schönen Abschluss fand diese Tagestour mit einem Konzert des Barockensembles „Les Joyeux“ in der zum Schloss gehörenden Kirche. Das Konzert stand passenderweise unter dem Motto „Tulpenwahn“ und zeichnete musikalisch den Weg der Tulpe vom Orient bis nach Europa nach.

Impressionen vom Gartentagesausflug 2015 „Stauden-Verlockungen in Holland“

In die Provinz Groningen führte der Tagesausflug am 25. Juli.2015. Die Gärten unserer holländischen Nachbarn sind inzwischen für ihre Qualität ebenso bekannt wie die Staudengärtnereien für ihr reichhaltiges Angbot. So war es kein Wunder, dass sich eine recht große Gruppe Interessierter zusammengefunden hatte, um sich in Holland Inspirationen zu holen.

Zunächst stand der Garten des Ehepaares de Winter auf dem Programm. Hier beeindruckte vor allem die große Zahl an prächtigen Kübelpflanzen wie Fuchsien, Thundbergia, Melianthus und viele andere. Im zweiten Teil des Gartens gab es üppige Staudenpflanzungen mit farblich sehr harmonischen Kombinationen um einen eingesenkten Teich zu sehen.

 Tuin de Winter

Fuchsienparade im Tuin de Winter

Unsere Mittagspause machten wir dann in der Gärtnerei De kleine Plantage. Hier gab uns Eric Spruit eine kleine Einführung in die Philosophie der Gärtnerei und erklärte uns den wunderbar gestalteten Garten, in dem er und seine Frau, Fleur, zeigen, wie man die Stauden ihres Sortimentes im Garten vorteilhaft verwenden kann. Wen konnte es da noch verwundern, dass sich die meisten der Mitreisenden vom reichhaltigen Sortiment verlocken ließen und etliche Stauden für den eigenen Garten kauften?

De kleine Plantage

Staudenpflanzung im Garten der kleinen Plantage

Den Abschluss unseres Ausflugs machte schließlich De Tuinerie. Hier hat Gartengestalterin Alie Stoffers auf nur 1200 qm einen vor Farben und Formen nur so strotzenden Garten gestaltet. In den einzelnen durch Hecken aufgeteilten Gartenräumen waren Rabatten zu den unterschiedlichsten Themen zu bestaunen, wobei die Kombinationen offenbar von der sicheren Hand einer Expertin stammen. Besonders reizend war der kleine formale Küchengarten am Ende des Gartens mit seinen Spalieren und den farblich abgestimmten Beetgevierten.

De Tuinerie

Staudenrabatte in Rosa- und Rottönen in der Tuinerie