Ländliche Gärten voller Überraschungen

Zu Johanni, am 24. Juni, fand mein erster diesjähriger Garten-Tagesausflug statt. Diesmal mussten wir nicht weit fahren, um in drei private Gartenparadiese südlich von Brmen einzutauchen; keines davon war weiter als 50 km von Bremen entfernt.

Nach Wochen der Wärme und Trockenheit waren unsere Erwartungen an die Blütenpracht in den Gärten gedämpft, hatten alle Mitreisenden in ihren eigenen Gärten doch feststellen müssen, wie schnell die meisten Pflanzen verblühten. Umso überraschter waren wir, beim Ehepaar Östhus eine solche Blütenfülle vorzufinden. Nicht nur, dass etliche Rosen noch üppig in Blüte standen, auch die Hortensien boten ein farbenprächtiges Bild. Beeindruckend in diesem Garten war, wie schnell sich der inzwischen ausgewachsene Baumbestand, der dem Garten eine parkartige Atmosphäre verlieh, in den ca.40 Jahren seit Bestehen des Gartens entwickelt hat.

Auf einer historischen Hofstelle angelegt war der Garten des Ehepaares Zempel in Asendorf. Die Sichtachsen und geraden Linien, die durch die Hecken vorgegeben wurden, passten gut zur Symmetrie de Hausfassade und zum historischen Kontext der ganzen Anlage. Einzelne Gartenräume konnten sich so, abgeschirmt durch die Hecken, in ganz unterschiedlicher Stimmung präsentieren, wie z. B. der Teichgarten und der beinahe mediterran wirkende Innenhof. Besonders beeindruckt waren die Mitreisenden von dem ausgedehnten und perfekt gepflegten Nutzgarten. Hier verhießen unterschiedlichste Obst- und Gemüsesorten eine reiche Ernte.

Den Abschluss der Gartenbesuche machte der Garten im Hachetal, auch dieser auf einer alten Hofstelle angelegt. Die Geschichte eines Gartens reicht hier bis in das 17. Jahrhundert zurück. Das Ehepaar Vehring hat um das alte Fachwerkhaus, das nach einem Brand an Stelle eines viel älteren Gebäudes errichtet worden war, mit viel Feingefühl einen Garten angelegt, der geschickt die Balance zwischen dem Formalen und Informellen hält. Auch hier gliedern Hecken den Gartenraum, aber da es auf der gesamten Hofanlage keine einzige gerade Achse gibt, beschränken sich die Hecken darauf, intime Gartenräume zu umgrenzen oder interessante Durchblicke freizugeben. Köstlicher selbstgebackener Kuchen mit Kaffee und Tee rundete den Besuch des Gartens ab, durch den uns Herr Vehring mit kurzweiligen Erläuterungen führte.

Pünktlich zum Ende dieses Gartenbesuches setzte etwas intensiverer Nieselregen ein, den die Mitreisenden, die ja allermeist selber Gärten hatten, nach der langen Trockenheit gern in Kauf nahmen, zumal es nun im Bus gut gegen den Regen geschützt zurück nach Bremen ging.