Neue Lämmer in Arbeit

Auf der Schafweide hat die Decksaison begonnen. In diesem Jahr kommt „der Neue“ aus dem Weserbergland und macht seine Sache augenscheinlich gut (wie gut, wird sich in knapp fünf Monaten erweisen). Wenn auch bei flüchtigem Hinsehen nicht viel zu bemerken ist, so passiert in diesen Tagen doch einiges in der Herde: ein Schaf nach dem anderen sucht den Bock auf und lässt sich decken. Sichtbar wird das an der Zunahme der roten Flecke auf den Mutterschafen. Da der Bock wie jedes Jahr ein Deckgeschirr trägt (ein farbiger Wachsblock, der mittels Gurten auf seiner Brust befestigt ist), kann ich sehen, welche Schafe bereits gedeckt worden sind, da sie beim Deckvorgang farblich markiert werden – der Bock „hakt sie“ quasi ab.

Der eigentliche Deckvorgang ist recht unspektakulär, und die Schafe wirken manchmal ein wenig gelangweilt (wahrscheinlich sind sie einfach nur tiefenentspannt). Möglich ist das Ganze übrigens nur in gegenseitigem Einvernehmen. Ist der richtige Tag noch nicht gekommen, dann geht das Schaf einfach ein paar Schritte vorwärts, wenn der Bock ihm Avancen macht.

Einige haben bei der ganzen Sache leider das Nachsehen: die Jungböcke sind von den weiblichen Reizen der Mutterschafe natürlich auch nicht unberührt und würden ebenfalls gern zum Zuge kommen. Manchmal stellen sich brünftige Schafe sogar aufreizend zu ihnen an den Zaun. Dumm nur, dass eben der Zaun dazwischen ist.